Twitter stellt Livestreaming-App Periscope ein
Das Unternehmen Twitter hat angekündigt, die Livestreaming-App Periscope einzustellen.
Periscope
Periscope ist eine der ersten Livestreaming-Apps überhaupt. Ursprünglich von Kayvon Beykpour und Joe Bernstein entwickelt, wurde die App im März 2015 noch vor ihrer Vermarktung von Twitter akquiriert, ging unter Twitter als iOS- und Android-App an den Markt und leistete Pionierarbeit dafür, dass man heute wie selbstverständlich Videobilder als “Live-Snacks” ins Internet übertragen kann.
Livestreaming, seinerzeit noch Neuland, ist heutzutage schon auf weiteren Plattformen möglich. Insbesondere Twitch übernahm eine führende Rolle. Das Kernstück von Periscope, seine Live-Funktion, wurde im Laufe der Zeit bereits direkt bei Twitter integriert. Weitere Funktionen sollen folgen – und so verwundert es nicht, dass Twitter Periscope jetzt auslaufen läßt.
Periscope wird eingestellt
Twitter teilte am 15.12.2020 in einem Blogbeitrag mit, die App befinde sich seit einer Weile in einem unhaltbaren Wartungszustand, während die Nutzerzahlen gesunken und die Kosten der App gestiegen sind.
Im März 2021 soll das Programm nun aus den App-Stores entfernt werden.
Mit einem aktuellen Update hat Twitter bereits die Anmeldung neuer Konten deaktiviert. Zusätzlich wurden Funktionen implementiert, um Periscope-Videos und andere Daten herunterzuladen, bevor die App abgeschaltet wird.
Wie seinerzeit beim Ende der Twitter-Kurzvideo-App Vine wird jedoch die Website als Archiv online bleiben.
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Publiziert am 16.12.2020
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Franz-Josef Baldus
Geschäftsführer der Snack-Content Company (SCC) Deutschland GmbH
Anna Pianka
In meiner Social-Media-Manager-Zeit Ende 2015 habe ich Periscope (da es von Twitter übernommen wurde) aus Neugier einige Wochen getestet und es war eine recht spannende App. Beruflich war Periscope für mich im Fazit nicht nützlich, privat war es schon interessant zu sehen, wie Menschen auf der ganzen Welt ihre Zeit verbringen und mit anderen teilen und wie es in anderen Orten aussieht. In der App konnte man über die Weltkarte auswählen, in welchem Land/Stadt man sich einen Sream in Echtzeit anschauen möchte. Wenn man wollte, konnte man sich auch mit anderen unterhalten. Man war sozusagen “mitten drin” im Alltag, beispielsweise in Canada bei Hausarbeiten und Geschichten aus dem Alltag erzählen, in Neuseeland Boot fahren und die wunderbare Landschaft genießen, in Brasilien im Raum einer öffentlichen Einrichtung warten, in einer Großküche in den USA Späße machen, spazieren irgendwo in Asien, Autofahren zur Arbeit in England oder man konnte zuschauen, wie künstlerische Skizzen und Bilder in Polen gemalt wurden. Viele Nutzer haben auch über Sehenswürdigkeiten berichtet.
Periscope kann dazu beitragen, sich ein umfänglicheres Bild von den Lebensbedingungen an anderen Orten zu machen. Ich habe Persiscope schon lange nicht mehr genutzt, diverse Streams bestanden auch darin, dass Nutzer in die Kamera schauen und sich langweilen, was wiederum Zeitverschwendung war. Weiter waren auch Jugendliche und Kinder beim Streamen zu sehen, wo die Frage offen bleibt, ob die Eltern das wissen. Aus meiner Sicht eine gute Entscheidung die App einzustellen. Ich hatte auch schon seit Jahren nichts mehr von ihr gehört.